«Koriander sollte man nur zum Duschen brauchen»
Dani von Wattenwyl begeistert als Schauspieler und Autor regelmässig Tausende Zuschauer im Häbse-Theater; als TV- und Radiomoderator ist er stadtbekannt. Ausge-wogene Ernährung ist ihm wichtig, nur lassen seine vielen Engagements eine gesunde Ernährung nicht immer zu. Welches sein Lieblingsgericht ist und worauf er getrost verzichten kann, verrät er beim Interview im Restaurant NOOHN.
Als Basler Multitalent gehörst du seit vielen Jahren praktisch zum Stadtbild. Welches war dein bisher schönster beruflicher Moment? Das war, als ich 2010 mein erstes selbst geschriebenes Stück vor Publikum aufführen durfte. Die positiven Reaktionen und Lacher rührten mich sehr. Anders als im Radio oder am Fernsehen bekomme ich vom Theaterpublikum eine direkte Antwort auf meine Arbeit. Darum war ich bei «Neptun lässt grüssen» sehr nervös; ich wusste ja nicht, wie ich als Autor ankomme. Als der Applaus aber am Schluss riesig war, fiel mir nicht nur ein Stein vom Herzen, sondern es erfüllte mich ein ganz besonderes Gefühl von Glück, Dankbarkeit und Zufriedenheit. An diesen Moment erinnere ich mich sehr gerne. Bleibt neben deinen vielen Engagements überhaupt noch Zeit, ausgewogen und auch in Ruhe zu essen?
Da ich beim Radio Basilisk von 13:00 – 14:00 Uhr meine Talk-Sendung «Dani & Co.» moderiere, habe ich tatsächlich nicht viel Zeit für eine ausgedehnte Mahlzeit. Oft esse ich Convenience-Food oder Früchte am Mittag. Wenn ich dann noch abends bei Telebasel die News präsentiere und anschliessend auf der Häbse-Bühne stehe, kommt das ausgewogene Essen etwas zu kurz. Isst du lieber auswärts oder zu Hause?
Wenn ich Zeit habe, gehe ich gerne ins Restaurant. Aber am liebsten esse ich zu Hause, denn meine Frau ist die beste Köchin der Welt. Kochst du auch selber? Falls ja, welches Gericht gelingt dir am besten?
Nicht oft. Aber wenn ich koche, bekomme ich eine ganz passable thailändische Gemüsepfanne mit Nudeln und Hühnchen hin – zumindest sagt das meine Frau. Natürlich bin ich am Grill der absolute Weltmeister, das mache ich wirklich gerne und mit Leidenschaft! Aber welcher Mann behauptet das schon nicht von sich. Nüchtern betrachtet, bin ich wohl auch in diesem Fach irgendwo im Mittelfeld. Zählt gutes Essen für dich auch zur Entspannung? Oder ist es reine Nahrungsaufnahme?
Es ist viel mehr als nur Entspannung. Es bedeutet für mich Genuss, Vergnügen und Zeit. Wenn ich mir ein gutes Essen leiste, dann nehme ich mir gerne Zeit dafür, dann befinde ich mich in einer Art Zeitblase, wo ich mich nicht stören lassen möchte. Und wenn ich gut esse, dann meistens mit Familie oder Freunden oder beiden. Gutes Essen bedeutet Lebensqualität. Welches ist dein Lieblingsgericht?
Zu meinem Geburtstag gab es früher immer Cordon bleu mit Maiskolben und Avocado (meine Mutter stammt aus Guatemala in Mittelamerika, deswegen der Mais und die Avocado). Heute liebe ich dieses Essen immer noch, kann mir das aber figurtechnisch nicht mehr so oft leisten. Ich geniesse dafür sehr gerne ein gutes Stück Fleisch mit frischem Gemüse. Was isst du gar nicht?
Das kann ich dir sofort sagen: Lamm, Fenchel und Peperoni; die stossen mir auf. Und alle Gerichte mit Koriander. Koriander kann ich nichts abgewinnen, das schmeckt für mich wie Seife. Meiner Meinung nach sollte man Koriander nur zum Duschen brauchen. Wie ich dir hier zustimme! Nach welchen Kriterien suchst du dir ein Restaurant aus?
Ganz klar: Der Service ist für mich das Wichtigste! Natürlich müssen die Qualität des Essens, die Karte und das Ambiente stimmen. Aber wenn der Service freundlich und herzlich ist, hat man bei mir schon mehr als die halbe Miete bezahlt. Fühle ich mich nicht willkommen, kann man mir ein 3-Sterne-Essen servieren und es wird mir nicht schmecken. Wenn man aber freundlich zu mir ist, reichen schon Spiegeleier. Wenn du auf der Bühne stehst, solltest du dich fit und wohl fühlen. Was isst du vor einem Auftritt?
Meistens etwas Leichtes. Man kann das mit dem Sport vergleichen. Wenn man da zu schwer isst, dann liegt das nachher wie ein Stein im Magen und man kann keine Top-Leistung abrufen. Darum esse ich etwa Salat mit Trockenfleisch, Hühnchen oder ein Lachssandwich. Aber zwischendurch verfalle ich dem Süssen und dann futtere ich ganz gerne mal einen Sack Gummibärchen hinter der Bühne oder vertilge eine Tafel Schokolade. Du achtest also auf deine Linie, aber Gummibärchen kannst du nicht widerstehen.
(Lacht.) Ja, so ungefähr. Ich schaue schon auf meine Linie, bin aber nicht allzu streng mit mir. Ich hab mein Bäuchlein und auf das bin ich auch stolz. Trotzdem achte ich auf Ausgewogenheit, denn gesundes Essen tut auch meinem Körper gut. Aber den Sack Gummibärchen braucht es hie und da halt trotzdem. Was hat es bei dir zu Hause immer im Kühlschrank?
Licht. Haha. Ok, ich gebe zu, das war ein etwas flacher Witz, aber die Vorlage war zu verführerisch. In meinem Kühlschrank hat es immer Trockenfleisch und Käse. Und Gurken. Ich liebe Gurken. Hast du noch eine Sucht, nebst den Gummibärchen?
Ich liebe After Eight! Ich habe immer einen grossen Vorrat zu Hause. Und Mandarinen. Ich esse während der Saison mindestens sechs Stück am Tag. Welche Projekte stehen demnächst auf deinem Programm?
Im November spiele ich im Häbse-Theater in «Der Rettungsschwimmer», danach wirke ich wieder bei der Vorfasnachtsproduktion «Mimösli» mit und im April spiele ich meine neue, selbst verfasste Komödie «50 und nicht ganz 100».

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